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  4. Corona auf Flugzeugträger „Charles de Gaulle“: Virus verbreitete sich nach Stopp

Ausland Französischer Flugzeugträger

Mehr als 1000 Infizierte an Bord – Virus verbreitete sich wohl nach Stopp in Brest

Über eintausend Militärs mit dem neuartigen Coronavirus infiziert

Auf dem Französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ sind über eintausend Militärs positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Es wird davon ausgegangen, dass sich das Virus nach einem Zwischenstopp in Brest auf dem Schiff verbreitet habe.

Quelle: WELT/ Laura Fritsch

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Die „Charles de Gaulle“ liegt in ihrem Heimathafen Toulon und wird desinfiziert. Mehr als die Hälfte der Besatzung des Flugzeugträgers ist mit dem Coronavirus infiziert. Der Stabschef hat eine Vermutung, wo das Virus hergekommen sein könnte.

Dem Chef des französischen Generalstabs zufolge hat sich das Coronavirus mit hoher Wahrscheinlichkeit nach einem Zwischenstopp in Brest auf dem Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ verbreitet. Man gehe davon aus, dass „die Ansteckung“ im März während eines Aufenthalts in der Hafenstadt im Nordwesten Frankreichs erfolgte, sagte François Lecointre am Sonntag dem Radiosender France Inter.

Lecointre verteidigte die Entscheidung, dass das Schiff im März anlegen durfte. Der Zwischenstopp sei logistisch notwendig gewesen. Zudem habe es zu dieser Zeit noch keine Kontaktbeschränkungen in Frankreich gegeben.

Französische Marinesoldaten an Bord der "Charles de Gaulle" mit Schutzmasken
Französische Marinesoldaten an Bord der "Charles de Gaulle" mit Schutzmasken
Quelle: AFP/CHRISTOPHE SIMON

1081 der fast 2000 Militärs seien positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, sagte der Stabschef der französischen Marine, Christophe Prazuck, der Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“. Mehr als 500 Militärs zeigten demnach Symptome. 24 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, zwei von ihnen laut Prazuck auf der Intensivstation.

Das riesige Kriegsschiff war am Ostersonntag im südfranzösischen Hafen Toulon eingelaufen, nachdem an Bord Dutzende Infektionen bestätigt worden waren. Es war nach einer Fahrt durch Nordsee, Atlantik und Mittelmeer in seinen Heimathafen zurückgekehrt und wird dort gründlich desinfiziert. Die Soldaten wurden in Toulon und Umgebung für zwei Wochen isoliert. Der genaue Ursprung der Kontamination ist weiter unklar.

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Nach dem Coronavirus-Ausbruch wurde Kritik an den Bedingungen auf dem Schiff laut. Matrosen kritisierten in Medien unter anderem, dass Vorsichtsmaßnahmen nach dem Halt in Brest zu früh gelockert worden seien. Marine-Stabschef Prazuck bestritt jegliche Nachlässigkeit bei der Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus an Bord.

Ein ähnlicher Ausbruch auf dem US-Flugzeugträger „Theodore Roosevelt“ hatte zur Entlassung von dessen Kapitän und dem Rücktritt des Marineministers geführt, der ihn gefeuert hatte.

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Quelle: WELT/Max Hermes

dpa/AP/cwu

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