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Geschwindigkeitsbeschränkung gefordert

Schilderwahn in Müssingen?

Einen-Müssingen

Die Beschilderung auf einem schmalen Wirtschaftsweg kurz vor dem Bahnübergang in Höhe des Haltepunktes in Müssingen hat bei WN-Leser Herbert Pohlkamp für Staunen gesorgt. Er hat Verbesserungsvorschläge.

Joke Brocker

Das Tempo-70-Schild auf dem schmalen Wirtschaftsweg (kleines Foto) suggeriert, dass man hier trotz unübersichtlicher Verhältnisse schnell fahren kann. Auch das Tempo-50-Schild kurz vor dem Bahnübergang in Müssingen hält Herbert Pohlkamp für unglücklich.
Das Tempo-70-Schild auf dem schmalen Wirtschaftsweg (kleines Foto) suggeriert, dass man hier trotz unübersichtlicher Verhältnisse schnell fahren kann. Auch das Tempo-50-Schild kurz vor dem Bahnübergang in Müssingen hält Herbert Pohlkamp für unglücklich. Foto: Joke Brocker

„Ein Fall von Schilderwahn?“, fragte sich WN-Leser Herbert Pohlkamp, als er dieser Tage, den schmalen Wirtschaftsweg zwischen der Gemeindegrenze Everswinkel und der B 64 in Höhe des Bahnhaltepunktes Müssingen befuhr. „Im Zuge des neuen Bahnhaltepunktes in Einen-Müssingen hat der Landwirtschaftsweg in die Bauerschaft Müssingen neue Schilder mit Geschwindigkeitsbeschränkungen erhalten. Zu lesen sind die Schilder von südlicher Anfahrt Richtung Bahngleise. Es wirkt schon recht merkwürdig, wenn man kurz vor der unübersichtlichen Kurve auf das Schild ,70‘ trifft, und kurz hinter der Brücke (über den Mussenbach) auf das Schild ,50‘“, findet Pohlkamp.

Diese zulässige Höchstgeschwindigkeit entspricht seiner Ansicht nach „in keiner Weise den örtlichen unübersichtlichen und beengten Verhältnissen. Das Schild 70 suggeriert, dass man dort schneller fahren könnte.“ Der nächste Unfall, befürchtet der Einener, werde nicht lange auf sich warten lassen, zumal hier viele Fahrradfahrer unterwegs seien. Pohlkamp ist der Ansicht, dass der schmale Wirtschaftsweg ohne Beschilderung sicherer wäre. Zumindest aber müssten die Geschwindigkeitsschilder von 70 auf 50 und von 50 auf 30 heruntergesetzt werden.

Jörg Rehfeld, Teamleiter Straßenverkehr bei der Stadt Warendorf, teilt diese Bedenken offenbar nicht. Er verweist auf eine zulässige Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern auf Wirtschaftswegen außerhalb geschlossener Ortschaften. Mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 beziehungsweise 50 Stundenkilometer auf dem Müssinger Wirtschaftsweg habe das zuständige Verkehrsingenieurbüro bereits dafür gesorgt, dass der Verkehr hier deutlich langsamer fahre, als generell außerorts auf Wirtschaftswegen erlaubt.

Gleichwohl nehme er die Anregung auf, werde sich vor Ort ein Bild von der Situation machen und das Gespräch mit der Bahn suchen. Möglicherweise hänge der Sachverhalt auch mit dem Bahnrecht zusammen. Sollte er den Eindruck gewinnen, dass die gegenwärtige Geschwindigkeitsbegrenzung korrigiert werden müsse, werde er eine weitere Tempobeschränkung anordnen.