Durchgeknallt!

Der Schilderwahn von Hönow

In der idyllischen Thälmannstraße brodelt ein Riesenzoff. Um 14 Schilder, aufgestellt im Abstand von nur wenigen Metern.In der idyllischen Thälmannstraße brodelt ein Riesenzoff. Um 14 Schilder, aufgestellt im Abstand von nur wenigen Metern.

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In der Thälmannstraße reiht sich Parkschild an Parkschild. Dazwischen immer wieder eine Grundstücksausfahrt.
In der Thälmannstraße reiht sich Parkschild an Parkschild. Dazwischen immer wieder eine Grundstücksausfahrt.Uhlemann Lizenz

Hönow-In der idyllischen Thälmannstraße brodelt ein Riesenzoff. Um 14 Schilder, aufgestellt im Abstand von nur wenigen Metern.

Der Irrsinn liest sich so. Ein blaues Schild „Parken auf Gehwegen Anfang“, dann anderthalb Autolängen Stellfläche, dann ein blaues Schild „Parken auf Gehwegen Ende“. Dann eine Grundstücksausfahrt – und dann wieder „Parken auf Gehwegen Anfang“. So zieht sich das durch die Hönower Thälmannstraße. Schilder, so weit das Auge reicht.

Andrea Nockmann (35) kann nur den Kopf schütteln. „Verwirrend. Man erkennt doch auch ohne Schilder, wo man stehen darf. Welch’ eine Geldverbrennung.“ Der Ärger ist nachvollziehbar. So ein Schild kostet schließlich inklusive Materialkosten, Anfahrt und Montage gut und gerne 700 Euro.

Warum aber der Schilderwald? Die Thälmannstraße wurde über Monate umgebaut. Man machte sie einen halben Meter breiter, neuer Belag wurde verlegt, neue Fußwege (einer war gerade erst 20 Jahre alt) gebaut – und eben Straßenschilder aufgestellt.

„Und bezahlen müssen wir das Ganze“, so Anwohner Manfred Fenske. Die Kosten werden umgelegt. „Einen Voranschlag vor Baubeginn haben wir nicht erhalten. Unter der Hand habe ich von 6 Euro pro Quadratmeter gehört. Mein Grundstück ist 850 Quadratmeter groß. Macht 5100 Euro.“ Die Gemeindeverwaltung zieht unterdessen den Kopf ein. Vor mehr als einer Woche schickte der KURIER eine Bitte um Stellungnahme an das zuständige Tiefbauamt sowie Bürgermeister Karsten Knobbe (Linke) – eine Antwort steht noch aus.