Ma sott amol wiedr schwende!
Man sollte mal wieder schwenden.
Das Allgäu wird landschaftlich zum großen Teil durch den Wechsel von offenen Weideflächen und Wald geprägt. Diese freien Weideflächen machen den Reiz unserer Landschaft aus. Genau jene Weideflächen müssen von Zeit zu Zeit „geschwendet“ *1) werden, damit sie frei bleiben! Sonst wachsen sie zu. Anstatt freier Sicht und Blumenwiesen würde ein dichtes, einengendes Fichtengestrüpp das Landschaftsbild bestimmen. Nicht schön anzuschauen und ökologisch fast tot. Doch nicht nur der Fichtenwald sollte hin und wieder zurechtgestutzt werden, wenn wir unser freies, offenes Landschaftsbild erhalten wollten. Auch im Schilderwald sollte man von Zeit zu Zeit mal Hand und Säge anlegen.
In der letzten Zeit wuchert der Schilderwald in unserem Allgäu in immer größeren Ausmaß. Bikeverbotsschilder, Canyonigverbote, Kletterverbote, Parkscheinautomaten, Halteverbote und Skitourenlenkung. An etwas, was es im Straßenverkehr schon länger gibt, wollen wir uns im Gebirge nicht gewöhnen. Auf der Fahrt zu unserer Tour sehen wir, dass Tempo 30-Schilder, Parkscheinautomaten und Halteverbotsschilder wie Giftpilze nach einem Sommerregen aus dem Boden schießen.
Nun beginnt der Schilderwald auch im Gebirge zu wuchern. Wenn wir nicht wollen, dass unsere freie, offene Landschaft zuwächst, muss also ab und zu geschwendet werden. Um Buschwerk und Fichtengestrüpp kümmern sich unsere Alphirten. Danke dafür!
Wer aber schwendet von Zeit zu Zeit mal im Schilderwald? Es wäre nötig!
Alpenverein – früher gegen einen Schilderwald- heute dafür.
Sperrungen ohne Grundlage
Auch das war 2021 zu beobachten. Verbots- oder Gefahrenschilder die an der falschen Stelle oder ohne entsprechenden Grund aufgestellt waren. Wildschutztafel dort, wo gar kein Wildschutzgebiet ist, Warnungen wenn der Grund dafür längst hinfällig war.
Beides ist besonders fatal. Der Orts- oder Fachkundige ignoriert diese Schilder zurecht, weil er weiß, wo das Wildschutzgebiet wirklich beginnt oder weil eine Gefahr längst nicht mehr existiert. Andere sehen dass und lernen daraus, dass man die Beschilderung nicht ernst nehmen muss. Die Folgen können fatal sein. Genau so, wenn man Wildschutztafeln einfach umsetzt und sie dort aufstellt, wo gar kein Wildschutzgebiet ist, nur um lästige Touris fern zu halten.
Kurz und knapp: Manchmal sind Schilder notwendig. Sie müssen dort stehen, wo sie hingehören und schleunigst entfernt werden, wenn der Grund dafür entfallen ist.
Fazit:
Nicht jedes Schild ist übrig, genau so wenig, wie jede nicht mehr genutzte Wiese zwanghaft baumfrei gehalten werden muss. Auf ein gesundes Mittelmaß kommt es an. Unsere Bauern und Alphirten leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt des allgäuer Landschaftsbild, so wie wir es kennen und lieben. Wer aber erhält uns einen freien, kostengünstigen Zugang in die Bergnatur und bekämpft den wuchernden Schilderwald? Ist das Allgäu erst so richtig schön, wenn es mehr Schilder als Berge gibt?
- 1) Als schwenden bezeichnet man im regionalen Dialekt das frei halten von Wiesen und Weideflächen von störendem Buschwerk und Wald. Es muss regelmäßig gemacht werden, da die betroffen Flächen unter der Waldgrenze sonst zuwachsen würden.
Uneingeschränkte Zustimmung – wo viele andere Gleichgesinnte längst resigniert die Schultern zucken…
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Seit wann steht denn das Fahrrad-Verbotsschild zum Häbelesgund??
Ich war im Juni zweimal oben und habe nichts gesehen.
Da legen sie Schotterpisten mitten durch Naturschutzgebiete aber Radler sollen nicht darauf fahren dürfen. Absurd.
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War nach Jahren mal wieder auf der Rotpitze über Häbelesgrund. Dieser Schotterweg ist ein massiver Eingriff in die Bergnatur und eine Plage für den Wanderer und sollte in solch einer Gegend tabu sein.
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Schwende mit dr Akkuflex… 🙂
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Leider ist dem nicht viel hinzuzufügen. War am Sonntag in der südlichsten Gemeinde Deutschlands zum radeln … die haben mittlerweile mehr Verbotsschilder als Wegweiser. Überall „tu dies nicht, und das ist auch verboten“ … neue Schilder gegen MTBler finden sich nun auch 2x am Rautweg. Und alle Schilder mit der Aufschrift „Allgäuer Hochalpen“ wurden erneuert und ein „Radfahren verboten“ Zeichen wurde extra hinzugefügt … auch in der Gemeinde des hinteren Steins zu finden … da fällt einem einfach nix mehr ein, außer die Dinger zu ignorieren.
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Ich denke, man muss verstehen in welchem Zusammenhang die Entwicklung steht und erlaube mir einen kleinen, vielleicht etwas emotionalen Exkurs. Man möge mich korrigieren wenn ich falsch liege:
Das Monster Eusalp / Europäische Alpenstrategie – Framing in Vollendung.
https://www.alpine-region.eu/
https://www.stmuv.bayern.de/ministerium/eu/makroregionale/alpenstrategie.htm
Der Wahnsinn, überall Schotterwege anzulegen und jede noch so abgelegene Hütte Quad- gerecht anzubinden, der Schilderwald, Lenkung, Ranger, große Beutegreifer, Maskenpflicht auf dem E5 :-)) etc sind nur der Anfang des Ziels die alpinen Regionen besser an die Naherholungssuchenden Metropolen wie München, Mailand, Stuttgart anzubinden.
Die EU arbeitet mt Nachdruck an der „Entwicklung“ der rückständigen Provinzen und ihrer Bewohner in der Alpen.
Die EU schnürt das Korsett langsam enger und enger. Die Folgen können vor Ort studiert werden. Mehr Besucher und damit mehr Einschränkungen. Um das zu erreichen, bedient sie sich mittels Fördergeldern der willigen Helfer (=wirtschaftliche Nutzniesser) vor Ort.
Wir bezahlen aus Steuermitteln so unsere Hinrichtung selbst und die Daseinsberechtigung der Verwaltungsbürokraten gleich mit.
Der Rest der Alpenregionsbewohner wird sich fügen müssen. Was früher der Wilderer, wird in Zukunft derjenige sein, der es sich nicht verbieten lässt sich in seiner Heimat frei zu bewegen. Und dafür entsprechend bezahlen.
Er wurde schliesslich vorher durch Schilder gewarnt sein Verhalten anzupassen.
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Am Rautweg ins Dietersbachtal?! Das wär mir komplett neu + bedenklich..
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